26.11.2010

Backkurs mit Frau Dorothee

Eine Studentin des Bibliothekswesens führt ein schweres Leben (schön aber trotz allem auch schwer).
Sie bereitet sich auf ihren Beruf vor, der hingegen weitläufiger Annahme leider nicht daraus besteht, den ganzen Tag lang Bücher zu lesen. (Schön wär's!) Und auch nicht nur daraus, auf diese aufzupassen, grimmig aus der Wäsche zu schauen oder Störenfriede zu pssst-en (zur Ruhe zu ermahnen), die denken, in ihren heiligen Hallen Radau veranstalten zu müssen.
Ja, die erwähnte Vorbereitung besteht unter anderem daraus, 3 Präsentationen in 2 Wochen zu halten (und 10 Klausuren in 2 Wochen zu schreiben, by the way), dafür stundenlang im Internet und in der hauseigenen Hochschulbibliothek nach Quellen zu suchen, diverse Datenbankabfrage- und Programmiersprachen zu büffeln, die Strukturen des Bibliothekswesen im In- und Ausland und auf dem Mars zu ergründen, sich von der Professorin beim Auskunftsinterview filmen zu lassen und die hohe Kunst des Indexierens bei Herrn L. zu erlernen. Man sieht also, der Tag müsste für einen gewöhnlichen Studenten dieses Faches in etwa 48 Stunden haben.
Tut er aber leider nicht. Und so muss sich unsere liebe Studentin hier vorm Bildschirm also das Wochenende frei halten, um den Haushalt zu schmeißen, einzukaufen und ...köstlich zu speisen! Unter der Woche gibt's nämlich derzeit aus oben genanntem Grund nur noch Döner, Nudeln mit Tomatensoße, Tütensuppe, Tiefkühlpizza und Burger.
Selbstgebackenes Brot schmeckt herrlich, daher hab ich mich also heute mal wieder daran gewagt, eins zu fabrizieren. Und Mensch, das ging vielleicht nach hinten los!
Ich blieb dem altbewährten Rezept, das bis jetzt immer zu einem tollen Ergebnis geführt hat, treu. Man nehme also 200 ml Wasser, 300g Mehl, Körner nach Wahl, 1 El Essig, etwas Salz und ein Päckchen Trockenhefe. Nun vermenge man alles gut, forme die Masse zu einem Klumpen, der dann bei 160°C für 45 Minuten in die Röhre kommt. So weit, so schlecht. Ich habe mein Dinkelmehl gegen Roggenmehl eingetauscht und das Chaos war komplett! Der Teig wurde aus irgend einem Grund zu flüssig und klebrig wie Kleister, ging nicht von den Fingern ab und so habe ich die vorher schön sauber geputzte Küche und meinen Pulli beschmutzt...na, eingesaut. Aber völlig!
Nach langem Kampf und dem Zufügen einer ganzen Menge Mehl ist's am Ende doch noch geglückt.
Schlimm war's trotzdem.
An diesem Wochenende noch zu sehen: Die Bibliothekarin in spe macht Gemüse-Nudelsalat mit Parmesan und Weißweinessig, Oragen-Oliven-Feta-Pizza und Pasta mit Gorgonzolasoße.
Man warte gespannt auf die folgenden Desaster in der Pantryküche!

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